Sankt Martin
Die auf dem Berg gelegene Filialkirche St. Martin, ehemals mit dem reichsten Kirchenvermögen im ganzen Bezirk des Landgerichts Landsberg ausgestattet, ist ein außergewöhnlicher Bau, der den Durchschnitt unserer Landkirchen weit überragt.Es handelt sich hier um ein Frühwerk des Wessobrunner Architekten und Stukkateurs Joseph Schmuzer.
Die Jahreszahl 1714 über dem Chorbogen gibt das Jahr der Vollendung an. Der Turm an der Nordseite des halbrunden Chores zeigt in seinem Oberteil die Jahreszahl 1719 und eine typisch barocke, sehr lebendig wirkende Außengliederung aus toskanischen Pilastern.
Der Turm erhielt 1974 nach alten Plänen wieder seine ursprüngliche Doppelzwiebelhaube anstelle des bisherigen Spitzhelms, der 1822 nach dem Brand die Kuppel ersetzte.
Das Innere zeigt reichen Wessobrunner Stuck aus Akanthuslaub, Fruchtgehänge und Muscheln. Die Wände haben ebenfalls Pilastergliederung, darüber die Flachtonne mit Stichkappen. Südlich am Chor liegt die Sakristei mit darüberliegendem Oratorium und hübschen Zwerchgiebel.
Die Außenrestaurierung 1974 am Turm, nochmals 1995, brachte die eindrucksvolle Farbigkeit aus Ziegelrot mit weißer Gliederung wieder voll zur Geltung. Das Innere wurde 1977 restauriert.
Die Beicht-Chorgestühle, die Docken der Kirchenbänke und die Baluster an den Emporentreppen sind Schreinerarbeiten der Erbauungszeit. Die alte Altareinrichtung von 1727 wurde nach einem Brand in Dettenschwang 1875 der dortigen Kirche überlassen. Hechenwang kaufte sich eine schönere Schreinergotikausstattung. Bei Innenrestaurierungen 1955 wurden Deckengemälde aus der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts freigelegt. Die Kreuzwegtafeln stammen aus dem Jahre 1758.